Beziehungen zwischen Afrika, den Amerikas, Asien und Europa
Der Masterstudiengang „Atlantic Studies/ History, Culture and Society“ bietet den Studierenden die Möglichkeit, sich während des Studiums zu entscheiden, ob sie sich aus geschichtswissenschaftlicher oder interdisziplinärer Perspektive mit den sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Beziehungen im Atlantischen Raum und in Eurasien beschäftigen wollen. Vor dem Hintergrund historischer und gegenwärtiger Globalisierungsprozesse und Migrationen stellt der Studiengang Verflechtungen zwischen den Kontinenten in den Vordergrund. Ein möglicher Schwerpunkt liegt dabei auf den Beziehungen im Südatlantischen Raum, da in Hannover die einmalige Kombination Afrikanische Geschichte und Lateinamerikanischer/ Karibischer Geschichte sowie Expertise zu den drei Kontinenten in den Literatur-/ Kultur- und Sozialwissenschaften vorhanden ist. In der geschichtswissenschaftlichen Vertiefungsrichtung bietet der Studiengang die Möglichkeit, alle Epochen von der Antike bis in die Zeitgeschichte zu studieren und den Schwerpunkt auf Eurasien (einschließlich deutscher Geschichte) oder den Atlantischen Raum zu legen.
Der Studiengang wird von Lehrenden aus dem Historischen Seminar (Alte Geschichte, Geschichte des Mittelalters, Geschichte der Frühen Neuzeit, Zeitgeschichte, Afrikanische Geschichte, Geschichte Lateinamerikas und der Karibik, Public History), dem Institut für Soziologie (inkl. Kulturanthropologie Lateinamerikas), dem Englischen Seminar (Neuere anglophone Literaturen und American Studies), dem Romanischen Seminar (hispanistische Sprach- und Literaturwissenschaft) und dem Institut für Religionswissenschaft angeboten.
Über den Studiengang
Der mehrfach reakkreditierte Masterstudiengang Atlantic Studies/ History, Culture and Society ist ein forschungsorientierter, interdisziplinärer Masterstudiengang. Die Regelstudienzeit beträgt 4 Semester. Es werden keine Studiengebühren erhoben. Studierende erwerben, je nach ihrer Entscheidung in der Eingangsphase, den Abschluss: Atlantic Studies/ History, Culture and Society (M. A.) mit dem Untertitel "Vertiefungsrichtung Interdisziplinäre Studien" oder "Vertiefungsrichtung Geschichtswissenschaft".
Lehrinhalt: Beziehungen zwischen Afrika, den Amerikas (besonders Lateinamerika und der Karibik) und Europa vom 15. Jahrhundert bis zur globalisierten Gegenwart in der Vertiefungsrichtung Interdisziplinäre Studien. Wechselwirkungen globaler und lokaler Prozesse von der Antike bis in die Zeitgeschichte, mit Fokus auf Eurasien und dem Atlantischen Raum, in der geschichtswissenschaftlichen Vertiefungsrichtung.
Der Masterstudiengang „Atlantic Studies“ ist der einzige Studiengang deutschlandweit, der sich aus geschichtswissenschaftlicher und interdisziplinärer Perspektive der Geistes- und Sozialwissenschaften mit den sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Beziehungen im Südatlantik beschäftigt!
Die besonderen Vorteile der Ausbildung sind:
• Integrierter, berufsfeldorientierter Auslandsaufenthalt während des Studiums (Kooperationen mit Universitäten in Chile, Costa Rica, Kanada, Mexiko, Senegal, Südafrika etc., Madrid, Castellón de la Plana, Coimbra, Roskilde, Gent, Poitiers u.a., internationale Praktikumsbörse) oder Mitarbeit an einem Forschungsprojekt vor Ort
• Erwerb empirischer Forschungskompetenz in „Theorien praktisch erprobt“ (VR Geschichtswissenschaft) oder Forschungslernmodul (VR Interdisziplinäre Studien), z.B. in Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen wie dem Landesmuseum, dem Kommunalen Kino, niedersächsischen Archiven und Gedenkstätten, aber auch in Seminaren mit internationalen Gastdozent*innen aus Lateinamerika, Afrika und Kanada
• intensive Betreuung durch Lehrende und Koordinator*innen, Möglichkeit individueller Schwerpunktsetzung im Studium.
Themen
- Bewältigungsstrategien und Konfliktlösungen in atlantischen Gesellschaften
- Gewaltphänomene und Friedensprozesse, globale Menschenrechte, Interkulturalität und Rechtspluralismus, Religion und Ethnizität als politische Ressourcen.
- Nachhaltigkeit im nationalen und internationalen Kontext
- Naturressourcen, Klimawandel und klimainduzierte Migration, globaler Umgang mit Umweltphänomenen.
- Aufarbeitung des Kolonialismus und Umgang mit kolonialem Erbe
- Erinnerungskulturen und koloniale Vergangenheit, kulturelle und literarische Erinnerung des Kolonialismus, Provenienz- und Restitutionsforschung, (post)koloniale Krisenphänomene und Konfliktdynamiken, Rassismus.
- Medialität und Interkulturalität
- Wissensproduktion und -organisation, (neue) soziale Medien, Identitätskonstruktionen und ihre kulturellen und sprachlichen Repräsentationen, politische Partizipation.
- Herausforderungen infolge langfristiger Veränderungen im atlantischen Raum
- Demographischer Wandel, Migrations- und Mobilitätsprozesse und ihre kulturellen Repräsentationsformen, asymmetrische Weltwirtschaft, soziale Ungleichheit und Arbeitsbeziehungen.
- Globalisierung, Lokalität und transkulturelle Räume
Pflichtbereich
- Interdisziplinäre Studien: Basismodul Zugänge der Atlantic Studies; Basismodul Forschungsdebatten; Forschungslernmodul; Praxismodul (Praktikum mit internationalem Bezug im In- oder Ausland, Auslandssemester an einer afrikanischen, lateinamerikanischen/ karibischen, kanadischen oder US-amerikanischen oder einer europäischen Universität mit atlantischem/ globalen Schwerpunkt), Masterarbeit
- Geschichtswissenschaft: Basismodul Zugänge der Atlantic Studies; Theorie und historiographische Konzepte der Geschichtswissenschaft, Theorien praktisch erprobt; Praxismodul, Masterarbeit
Wahlpflichtbereich
3 aus 5 Themenmodulen à 10 LP, 1.-2. Sem.:
- Globalisierung, Lokalität und transkulturelle Räume
- Ungleichheit, Herrschaft, Differenz
- Soziale, religiöse und kulturelle Bewegungen
- Gewaltprozesse und Konfliktregulierung
- Kulturanthropologie
Besondere Vorteile der Ausbildung
- Integrierter, berufsfeldorientierter Auslandsaufenthalt während des Studiums (Kooperationen mit Universitäten in Chile, Costa Rica, Kanada, Mexiko, Senegal; Frankreich, Dänemark, Spanien und Portugal, internationale Praktikumsbörse)
- Erwerb empirischer Forschungskompetenz im Forschungslernmodul oder im Modul „Theorien praktisch erprobt“, z.B. in Zusammenarbeit internationalen Gastdozent*innen und lokalen Institutionen (Museen, Gedenkstätten, Archive und Bibliotheken)
- intensive Betreuung, Möglichkeit individueller Schwerpunktsetzung im Studium
- In der Vertiefungsrichtung Geschichtswissenschaft kann ein regionaler oder epochaler Schwerpunkt gesetzt werden.
Bewerber/-innen aus Deutschland, der EU und Nicht-EU-Staaten
Der Studiengang ist zulassungsbeschränkt. Eine Bewerbung ist online über die Homepage der Leibniz Universität Hannover möglich. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Januar des Jahres, wenn das Studium im darauffolgenden Sommersemester begonnen werden soll, und am 15. Juli des Jahres, wenn das Studium im darauffolgenden Wintersemester begonnen werden soll.
Zugangsvoraussetzungen
Für die Bewerbung zum Masterstudiengang ist der erfolgreiche Abschluss eines Bachelor- oder vergleichbaren Hochschulstudiums in einer für den Masterstudiengang Atlantic Studies/ History, Culture and Society einschlägigen Bezugswissenschaft nachzuweisen.
Darüber hinaus sind Sprachkenntnisse (Englisch sowie mindestens eine weitere fachbezogene Fremdsprache) nachzuweisen. Sprachkenntnisse können auch über das Abiturzeugnis nachgewiesen werden.
Eine Zusammenstellung der Zugangsvoraussetzungen finden Sie hier >
Kompetenzen
Der Masterstudiengang „Atlantic Studies“ bildet Regional- und Globalisierungsexpert_innen zum südatlantischen Raum „Lateinamerika-Karibik-Afrika“ aus sowie Historiker_innen, die projektorientiert in Forschung und Vermittlung arbeiten können.
Die Absolvent_innen verfügen vielseitige Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen, ungewöhnliche Auslandserfahrungen, Projektmanagement-Skills und empirische Forschungsexpertise. Im Praxismodul kann Berufsfeldkompetenz in den u.g. Berufsfeldern erworben werden.
Berufsfelder
- Universitäten, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungsinstitute
- Wissenschaftspolitik- und –management
- Internationale Beziehungen – Politikberatung, Mitarbeit in internationalen Regierungsinstitutionen bzw. Nicht-Regierungsinstitutionen (NGOs), insbesondere in der Entwicklungszusammenarbeit
- Parlamente, Kommunen
- Internationale Wirtschaftsunternehmen und Verbände
- Stiftungen mit internationaler Orientierung
- Printmedien, Rundfunk, Fernsehen und „digitale Medien“
- Wissenschaftliche Verlage
- Journalismus
- Kulturmanagement, Kulturvermittlung, Marketing, Öffentlichkeit
- Museen, Archive, Bibliotheken, Gedenkstätten
- Erwachsenenbildung
- Privatwirtschaft (Unternehmen, Banken sowie deren Archive)