Grundlagen der Versorgung im Gesundheits- und Sozialwesen
Seit dem Wintersemester 2015/2016 gibt es den neuen Masterstudiengang Versorgungswissenschaft, einen Verbundstudiengang der Humanwissenschaftlichen Fakultät und der Medizinischen Fakultät in Zusammenarbeit mit der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln.
Die Versorgungswissenschaft ist ein multidisziplinäres Wissenschaftsgebiet, das sich mit den theoretischen und empirischen Grundlagen der Versorgung von Einzelnen und der Bevölkerung im Gesundheits- und Sozialwesen befasst. In ihrem fachübergreifenden Forschungsgebiet beschreibt und erklärt sie die Kranken- und Gesundheitsversorgung in ihren Rahmenbedingungen. Sie evaluiert die Wirksamkeit von Versorgungsstrukturen und -prozessen unter Alltagsbedingungen und trägt bei zur Entwicklung wissenschaftlich fundierter Versorgungskonzepte.
Kurzprofil
Regelstudienzeit: 4 Semester
Art des Studiums: forschungsorientiertes Vollzeitstudium
Abschlussgrad: Master of Science
Credits: 120 ECTS
Studienbeginn: Wintersemester
Studiengangsverantwortlicher: Prof. Dr. Holger Pfaff und Prof. Dr. Nicole Ernstmann
Sprache: Deutsch
Studienaufbau
Wie ist der Aufbau?
Der Master ist so konzipiert, dass die insgesamt 120 ECTS in vier Semestern erworben werden.
Wer beteiligt sich am Studiengang?
Der forschungsorientierte Verbundstudiengang Versorgungswissenschaft wird in den grundlegenden Modulen des Pflichtfachs durch das Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft an der Universität zu Köln getragen. Im Rahmen der Schwerpunktmodule sind Lehrveranstaltungen an drei Fakultäten wählbar.
Was ist das Ziel?
Das übergreifende Ziel des forschungsorientierten Masterstudiengangs Versorgungswissenschaft ist es, sowohl die Versorgungskonzepte als auch die Versorgungsqualität im Gesundheits- und Sozialwesen zu evaluieren, auf der Grundlage evidenzbasierter Erkenntnisse zu gestalten und zu verbessern, um so einer Unter-, Über- oder Fehlversorgung entgegenzuwirken.
Berufsperspektiven
Absolventinnen und Absolventen des Studiums der Versorgungswissenschaft sind qualifiziert, in Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens Aufgabenfelder in der Forschung, Entwicklung und Organisation von Versorgungskonzepten in leitenden Funktionen auszuüben.
- Universitäten und Hochschulen
- Forschungsinstitute (z.B. der Versicherungsträger, Fach- und Interessensverbände)
- Unternehmen der Gesundheitswirtschaft (z.B. Pharmazie, Biomedizintechnik)
- Einrichtungen der Gesundheits- und Sozialpolitik (z.B. Ministerien, Gemeinsamer Bundesausschuss)
Bewerbung
Das Bewerbungsverfahren erfolgt über das Masterportal der Humanwissenschaftlichen Fakultät. Zu den erforderlichen Bewerbungsunterlagen gehören:
- Tabellarischer Lebenslauf
- Nachweis der Allgemeinen oder Fachgebundenen Hochschulreife
- Bachelorzeugnis mit der Abschlussnote
- Transcript of Records (ToR/Notenspiegel) mit Übersicht aller absolvierten Lehrveranstaltungen, Module etc. und Angabe der ECTS-Leistungspunkte und/oder Semesterwochenstunden
Zulassungsvoraussetzungen
Studierende, die bereits grundlegende Kompetenzen in einem Studiengang mit späterem beruflichen Bezug zum Gesundheits- und/oder Sozialwesen erworben haben, haben hier die Möglichkeit einer forschungsorientierten Spezialisierung. Zum anderen erfahren Studierende, welche in einem methodisch orientierten Bachelorstudiengang bereits grundlegende Forschungskompetenzen erlangt haben, eine auf die Belange des Gesundheits- und Sozialwesen anwendungsorientierte Forschungsspezialisierung.
"Voraussetzung für den Zugang zum Masterstudiengang Versorgungswissenschaft ist die Absolvierung eines fachlich einschlägigen oder eines fachlich vergleichbaren Studiums mit einer Regelstudienzeit von mindestens sechs Semestern, das mit einem Bachelor of Arts (B.A.) oder einem Bachelor of Science (B.Sc.) oder einem anderen berufsqualifizierenden Hochschulabschluss erfolgreich beendet worden ist.
Fachlich einschlägig (...) ist ein Studium im Studiengang Erziehungswissenschaft oder Medizin oder Pflegewissenschaft oder Psychologie oder Rehabilitationswissenschaften oder Sozialwissenschaften an einer deutschen oder ausländischen Hochschule.
Fachlich vergleichbar bedeutet, dass
mindestens 8 Leistungspunkte in Forschungsmethoden
und
mindestens 60 Leistungspunkte in Studien im Fach Erziehungswissenschaft und/oder in Studien im Fach Medizin und/oder in Studien im Fach Pflegewissenschaft und/oder im Fach Psychologie und/oder in Studien im Fach Rehabilitationswissenschaften und/oder in Studien im Fach Sozialwissenschaften (beziehungsweise Grundlagen der Methoden der Sozialforschung) erworben worden sind.
Über die Vergleichbarkeit entscheidet der Zulassungsausschuss." (s. Zulassungsordnung für den Masterstudiengang Versorgungswissenschaft vom 30. September 2015, § 3 Zugangsvoraussetzungen)
Die Aufnahme erfolgt jeweils zum Wintersemester.
Studienmodule
Pflichtfächer
Versorgungswissenschaft (6 LP)
Quantitative Methoden der Versorgungsforschung (9 LP)
Qualitative Methoden der Versorgungsforschung (9 LP)
Patientenzentrierte Versorgungspraxis (9 LP)
Organisationswissenschaften: Theorie und Diagnostik (9 LP)
Versorgungsentwicklung: Implementation und Evaluation (9 LP)
Multidisziplinäre Schwerpunktmodule
Wahlpflichtbereich I (SM 1): je 9 LP
Arbeits-, Sozial- und klinische Umweltmedizin
Gesundheitsökonomie
Organisations- und Personalentwicklung
Basismodul Management im Gesundheitswesen
Wahlpflichtbereich II (SM 2): je 9 LP
Epidemiologie und Biostatistik
Forschungsmethoden
Forschungsmethoden und Versorgungsforschung mit Sekundärdaten
Wahlpflichtbereich III (SM 3): je 9 LP
Heilpädagogik und Inklusion
Relevante Krankheitsbilder und Kasuistik I und II
Medizinische Fachsprache und Kasuistik I
Medizinsoziologie, Gesundheitsförderung und Prävention
Grundlagen der Gerontologie
Ergänzungsmodule
Praktikum in einer Versorgungseinrichtung (6 CP)
Forschungspraktikum (6 CP)
Masterarbeit (30 CP)