Technik gestalten — Ingenieur/in werden
Ohne Elektrotechnik und Elektronik würde ein Großteil unseres heutigen Informations- und Kommunikationszeitalters stillstehen, denn nahezu in all unseren Lebensbereichen treffen wir auf die Errungenschaften der Elektrotechnik. Folglich ist auch das Berufsspektrum einer Ingenieurin oder eines Ingenieurs riesig, vielfältig, aber vor allem zukunftssicher.
Die ersten drei Semester des Bachelorstudiengangs Elektrotechnik sind für alle Ingenieurstudiengänge gleich. Kenntnisse in Mathematik, Physik, Elektronik, Elektrotechnik und Informatik werden in Vorlesungen, zugehörigen Übungen und Praktika gelehrt. In allen Fachgebieten stehen systemische Methoden zur Bewältigung von elektrotechnischen Problemlösungen im Vordergrund — als Fundament für lebenslanges Lernen. Soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Fremdsprachen, Präsentationstechnik und Kommunikationsfähigkeit spielen darüber hinaus eine bedeutende Rolle.
Studiengang: Elektrotechnik
Vertiefungen: Automatisierung | Fahrzeugsysteme | Dezentrale Versorgung | Informations- u. Kommunikationstechnik
Abschluss: Bachelor of Engineering
Zugang zu weiteren Studienmöglichkeiten: aufbauende Masterstudiengänge, Lehramt an Berufskollegs
Regelstudienzeit: 6 Semester (180 Credits), 7 Semester mit Praxissemester (210 Credits)
Zulassung: jeweils zum Wintersemester
Vorpraktikum: wird für diesen Studiengang nicht gefordert
Bewerbung: direkt bei der FH Aachen
Studienort: Aachen
Sprache der Lehrveranstaltungen: deutsch
Kompetenz durch Schwerpunkte | Studierende wählen Vertiefung
Studierende können einen Studienschwerpunkt setzen, indem sie Wahlmodule belegen. Die Schwerpunkte sind inhaltlich und in ihren späteren Anwendungsbereichen stark miteinander vernetzt. Sie wechseln je nach aktuellem Stand in Wissenschaft und Praxis. Ab dem kommenden Wintersemester stehen folgende Schwerpunkte zur Wahl:
1. Automatisierung | Innovationen für die Produktionsindustrie von morgen:
Studierende, die diesen Schwerpunkt belegen, wollen den Wandel zur Industrie 4.0 aktiv mitgestalten. Basierend auf den Grundlagen von Antriebstechnik und Leistungselektronik vertiefen sie Themen wie Mensch-Maschine-Interaktion und mobile und autonome Robotik. Sie werden Experten in der Digitalisierung von Produktionsanlagen und der damit einhergehenden Problematik der IT-Sicherheit.
2. Elektrische Fahrzeugsysteme | Mobilität der Zukunft:
Komplexe Umweltbedingungen bei gleichzeitig niedrig zu haltenden Kosten? Studierende mit diesem Schwerpunkt stellen sich den Herausforderungen von elektrischen Systemen in der Fahrzeugtechnik. eMobility und der Übergang vom assistierten zum voll autonomen Fahren (Beispiel Einparkhilfe vs. Google Car) sind u.A. Themen der angebotenen Module.
3. Dezentrale Versorgung | Intelligente Netze:
Dieser Schwerpunkt legt den Fokus auf den Übergang von der zentralen karbon- und nuklearlastigen Energieversorgung durch große Kraftwerke zur regenerativen und dezentralen Versorgung durch Bedarfs- und Umweltabhängige Energielieferanten wie Sonnenkollektoren, Windkraftwerke oder Energiespeicher im eigenem Haushalt. Um die Energiewende erfolgreich voranzutreiben, sollen in diesem Schwerpunkt zukünftige Experten für intelligente Netze (sog. Smart Grids) ausgebildet werden. Studierende lernen hier neben den klassischen elektrischen Systemen insbesondere die neuen durch Digitalisierung entstandenen Möglichkeiten und Geschäftsmodelle kennen.
4. Informations- und Kommunikationstechnik | IoT:
Fahrzeuge, Alltagsgegenstände und Produktionsanlagen kommunizieren sowohl untereinander als auch mit Ihrer Umwelt und können so die Herstellung von Produkten, die Mobilität und das gesamte Alltagsleben revolutionieren. Dieser Trend der modernen Informationsgesellschaft, auch Internet of Things (IoT) genannt, braucht Experten für intelligente Sensoren und Systeme, die dabei auch für die notwendige IT-Sicherheit sorgen können. Studierende, die an dieser Stelle die Zukunft mitgestalten wollen, sind in diesem Schwerpunkt gut aufgehoben.
Studierende können wählen
Der Studiengang wird als sechssemestriger Bachelorstudiengang ohne Praxissemester oder als siebensemestriger Bachelorstudiengang mit integriertem Praxissemester angeboten. Unsere Studierenden haben nach Abschluss der ersten fünf Semester somit die Möglichkeit, selbstständig zu entscheiden, welche der beiden Formen sie wählen. Falls sie sich für den sechssemestrigen Bachelorstudiengang entscheiden, wird das Studium im folgenden Semester mit dem Praxisprojekt und der Bachelorarbeit abgeschlossen. Der siebensemestrige Bachelor-Studiengang bietet mit dem integrierten Praxissemester eine weitere praxisorientierte Vertiefung und gleichzeitig die Möglichkeit, ggf. in den Masterstudiengang Elektrotechnik einzusteigen.
Berufschancen & Betätigungsfelder
Aufgrund des derzeitigen großen Ingenieurmangels stehen unseren Absolventinnen und Absolventen des Elektrotechnik-Studiengangs beruflich alle Wege offen. So kommen unsere Ingenieurinnen und Ingenieure nahezu in allen Berufsbranchen unter, besonders gefragt sind sie allerdings in den folgenden Bereichen:
- Elektronik- und Hardware-Unternehmen
- Maschinenbau
- chemische und pharmazeutische Industrie
- Medizintechnik
- Logistikbereich
- Automobil- und Fahrzeugbau
Zunehmend besetzen aber auch Banken, Versicherungen und Unternehmensberatungen freie Positionen mit Elektroingenieurinnen und -ingenieuren. Gefragt sind hier Prozessorientierung plus Verknüpfung fundierter Fachkenntnisse mit nichttechnischen Kompetenzen wie Methoden- und Sprachkenntnissen.
Weitere Optionen nach dem Bachelor
Der Studiengang wird als sechssemestriger Bachelorstudiengang ohne Praxissemester oder als siebensemestriger Bachelorstudiengang mit integriertem Praxissemester angeboten.
Die zweite Option bietet eine weitere praxisorientierte Vertiefung und die anschließende Möglichkeit, in den Elektrotechnik-Masterstudiengang zu wechseln. "Elektrotechnik" mit dem Abschluss Bachelor of Engineering ermöglicht unseren Studierenden ein berufsqualifizierendes, zügiges Studium, das sie befähigt, erfolgreich und effektiv in der Wirtschaft tätig zu sein.
Zugangsvoraussetzungen
- Ein Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife (Abitur) berechtigt zum Studium dieses Studiengangs
- Die fachgebundene Hochschulreife berechtigt zum Studium der im Zeugnis ausgewiesenen Studiengänge
- Mit der Fachhochschulreife können Sie an unserer Fachhochschule alles studieren. Aber Achtung:
- Je nach Art des Zeugnisses ist für den Zugang zur Fachhochschule neben dem „schulischen Teil“ auch zwingend ein halbjähriger oder ganzjähriger „praktischer Teil“ erforderlich (Download PDF-Broschüre des Landesministeriums).
- Der praktische Teil der FH-Reife muss spätestens am 30. September abgeschlossen sein und im Studierendensekretariat nachgewiesen werden.
- Manche Zeugnisse außerhalb des Bundeslandes NRW müssen evtl. von einer Bezirksregierung anerkannt werden
Über die FH Aachen
Mit über 14.000 Studierenden, jährlich fast 2000 Absolventinnen und Absolventen, 10 Fachbereichen, über 80 Studiengängen, neun In- und drei An-Instituten sowie vier Kompetenzplattformen gehört die FH Aachen mit den beiden Standorten Aachen und Jülich zu den größten und wichtigsten Fachhochschulen Deutschlands. Hier arbeiten rund 250 Professorinnen und Professoren sowie etwa 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Lehre, Forschung und Verwaltung.
Die FH Aachen bietet ihren Studierenden ein Studium, das sie ausgezeichnet auf die Tätigkeit in modernen und zukunftsweisenden Berufen vorbereitet. Das Studienangebot der Hochschule umfasst neben den klassischen MINT-Fächern wie Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik noch die Bereiche Wirtschaftswissenschaften und Gestaltung. Die mehr als 80 Bachelor- und Masterstudiengänge bieten neben dem Vollzeitstudium auch eine zunehmende Auswahl von marktgerechten dualen Studiengängen.
Im Fokus der Hochschule steht eine moderne Lehre, die sich an neuesten didaktischen Erkenntnissen orientiert und die sich aktueller Methoden wie etwa E-Learning bedient. Den Studierenden wird eine enge persönliche Betreuung geboten, die einen intensiven Erfahrungs- und Wissensaustausch mit den Lehrenden ermöglicht. Die Einbeziehung aktueller Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung bereitet die Studierenden optimal auf die berufliche Tätigkeit nach dem Studium vor.
Die FH Aachen strebt an, eine der forschungsstärksten Fachhochschulen in Deutschland zu sein. Die Kompetenzen liegen vor allem in den Zukunftsfeldern Energie, Mobilität und Life Sciences. Aktuelle Forschungsergebnisse fließen direkt in die Lehre ein.
Durch die enge Zusammenarbeit mit regionalen Firmen entwickeln Hochschule und Wirtschaft gemeinsam Produkte und Methoden, die Wertschöpfung direkt vor Ort schaffen. Die FH Aachen bildet junge Frauen und Männer aus, die in den Unternehmen der Region Verantwortung übernehmen und die mit ihrem forschungsnahen Fach- und Methodenwissen einen Beitrag zur Entwicklung der regionalen Wirtschaft leisten.
Bachelor of Engineering (ID 81578)
1. Semester
- Grundgebiete der Elektrotechnik 1 (5 CP)
- Grundlagen der Chemie (3 CP)
- Informationstechnik 1 (5 CP)
- Mathematik 1 (8 CP)
- Physik 1 (6 CP)
- Technische Dokumentation 1 (2 CP)
2. Semester
- Allgemeine Kompetenzen (2 CP)
- Grundgebiete der Elektrotechnik 2 (11 CP)
- Informationstechnik 2 (4 CP)
- Mathematik 2 (8 CP)
- Physik 2 (6 CP)
3. Semester
- Bauelemente und Grundschaltungen (9 CP)
- Grundgebiete der Elektrotechnik 3 (4 CP)
- Mathematik 3 (8 CP)
- Messtechnik 1 (5 CP)
- Technische Dokumentation 2 (2 CP)
4. Semester
- Angewandte Leitungstheorie (5 CP)
- Digitaltechnik (5 CP)
- Elektrische Maschinen (6 CP)
- Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre (4 CP)
- Messtechnik 2 (5 CP)
- Steuerungs- und Regelungstechnik 1 (5 CP)
5. Semester
- Automatisierungs- und Leittechnik (6 CP)
- Elektrische Antriebe (6 CP)
- Energieverteilung (5 CP)
- Hochspannungstechnik (6 CP)
- Leistungeselektronik (5 CP)
- Projektwoche (2 CP)
6. Semester
- Kraftwerkselektronik (5 CP)
- Netzmanagement (5 CP)
- Regenerative Energiesysteme (5 CP)
- Wahlpflichtmodul 1 (5 CP)
- Wahlpflichtmodul 2 (5 CP)
- Wahlpflichtmodul 3 (5 CP)
7. Semester
- Bachelorarbeit (12 CP)
- Kolloquium (3 CP)
- Praxisprojekt (15 CP)