Wissen über die Konstruktion und Bedeutung von Kultur in einer globalisierten Welt
Das Institut für Kulturwissenschaft (IK) beschäftigt sich in Forschung und Lehre aus transdisziplinärer Perspektive mit der Analyse vielfältiger kultureller Prozesse und Phänomene – in Gegenwart und Geschichte, in Theorie und Praxis, in Alltag und Beruf, im lokalen Bezug und international. Dem Institut gehören einerseits die Seminare Ethnologie, Medienwissenschaft und Philosophie an, die so genannten „Kernprofessuren“. Zum anderen wirken zahlreiche Wissenschaftler*innen aus weiteren Fächern (Anglistik, Germanistik, Geschichte, Kunst, Musik, Katholische und Evangelische Theologie, Soziologie) als Doppelmitglieder im IK mit. Ziel des IK und auch des Masterstudiengangs ist es, eine transdiziplinäre Kulturwissenschaft zu etablieren: Gemeinsam Kultur aus der Perspektive verschiedener Disziplinen erforschen, ohne die je spezifische Kompetenz der einzelnen Fächer aufzugeben.
Der Master Kulturwissenschaft vermittelt wissenschaftliche und berufsqualifizierende Kompetenzen: Expertenwissen im gewählten Schwerpunkt, theoretisches Wissen über die Konstruktion und Bedeutung von Kultur/Kulturen in einer globalisierten Welt, kulturelle Sensibilität und interkulturelle Kompetenz, das „Handwerkszeug“ eigenständigen Forschens und vielfältige Kommunikationsfähigkeiten. Die intensive Vermittlung moderner Theorien und Methoden wird flankiert durch umfangreiche und berufsqualifizierende Forschungs- und Medienpraxis in Projekten und Praktika (u.a. Film-, Audio- und Onlineproduktion im institutseigenen Multimedialabor).
Was ist das Besondere an dem Studiengang?
Das Konzept des Koblenzer Masterstudiengangs „Kulturwissenschaft“ ähnelt einem Graduiertenkolleg auf Master-Niveau und bietet somit ein bundesweit einzigartiges Profil. Die Profilbildung erfolgt durch eine konsequente Transdisziplinarität: Elf Fächer sind in einem integrativen Konzept vereint. Studierende und Lehrende arbeiten von Anfang an gemeinsam und aus unterschiedlichsten Perspektiven an einem Forschungsprojekt.
Zudem wird besonderes Gewicht auf die transdisziplinäre Methodenausbildung gelegt, um den Studierenden eine systematische Problemlösungskompetenz zu vermitteln. Es gibt relativ wenige Lehrveranstaltungen, diese aber jeweils mit hohem Projekt- und Eigenstudienanteil.
Hinzu kommt ein sehr gutes Betreuungsverhältnis, gekennzeichnet durch Seminare und Projektarbeit in Kleingruppen, „Team-Teaching“ in Workshops, durch eigenverantwortliches Selbststudium (u.a. so genannte „Selbststudiumseinheiten“, also Veranstaltungen, die von den Studierenden selbst nach ihren Bedürfnissen ausgestaltet werden) mit der Option zur intensiven Beratung.
Wie ist der Studiengang aufgebaut?
Der Studiengang verfügt über eine dreiteilige Struktur, die sich aus den Bausteinen: "Allgemeine Kulturwissenschaft", "Vorstrukturierter oder individueller Schwerpunkt" und "Forschungs- und Methodenkompetenz" zusammensetzt. Man kann entweder in einem der drei vorstrukturierten Schwerpunkte ("Ästhetische Ethnologie", "Internationalität und Transkulturalität der Medien", "Globalität und Macht" (im Aufbau)) studieren oder sich selbst aus dem Gesamtangebot der Masterveranstaltungen der 12 beteiligten Fächer und orientiert an der eigenen Masterarbeit ein Studienprogramm zusammenstellen - stets beraten durch den/die Betreuer der Masterarbeit.
Im ersten Semester werden die Studierenden mit Schlüsselkonzepten der allgemeinen Kulturwissenschaft vertraut gemacht und lernen zudem die aktuellen Forschungsthemen der beteiligten Dozent*innen kennen. Neben der Teilnahme an den Schwerpunktseminaren erarbeiten sie sich – unterstützt von einem oder mehreren Betreuer*innen ihrer Wahl – ihr Master-Forschungs-Konzept.
Im zweiten Semester arbeiten die Studierenden außerhalb ihres gewählten Schwerpunkts am Kolloquium Kulturwissenschaft mit, besuchen ein – für ihr jeweiliges Projekt relevantes – Methodenseminar und präsentieren am Ende ihr Master-Forschungs-Konzept.
Im dritten Semester organisieren die Studierenden im Rahmen der gewählten Forschungsthemen eine wissenschaftliche Veranstaltung (z.B. Tagung mit eigenen Vorträgen, Fachtagung, Workshop, Ausstellung, Publikation, Internetseite). Alternativ kann auch ein Forschungsaufenthalt in einer einschlägigen Forschungseinrichtung anerkannt werden bzw. eine empirische Forschung. Ein Workshop thematisiert die Auswertung der Daten und konzeptuellen Befunde.
Im vierten Semester wird die Masterarbeit geschrieben und anschließend im Rahmen eines Kolloquiums verteidigt. Unterstützung dabei bietet ein Workshop zum Wissenschaftlichen Schreiben.
Was sollte ich an Kenntnissen und Fähigkeiten mitbringen?
Wer den Master Kulturwissenschaft studieren will, sollte Interesse an der detaillierten Erfassung, Reflexion und Diskussion der eigenen Kultur und fremder Kulturen in einer zunehmend globalisierten Welt haben und sich für qualitative Forschung, d.h., für die Theorien und Methoden der interpretativen Annäherung an unsere Welt, begeistern können. Von Vorteil, aber keine Voraussetzung sind Auslandserfahrung und Fremdsprachkompetenzen oder medienpraktische Vorkenntnisse.
Habe ich die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen?
Die Möglichkeit zum Auslandsstudium besteht, insbesondere im zweiten oder dritten Fachsemester des Masters. Ein Auslandspraktikum, etwa in den Semesterferien, wird ebenso empfohlen und vom Institut unterstützt (durch den „Koordinator Internationales“) wie die Option, seine Abschlussarbeit im Ausland zu verfassen (z.B. an einer ausländischen Partner-Universität).
Muss ich ein Praktikum absolvieren?
Ein Pflichtpraktikum ist im Masterstudiengang nicht vorgesehen, es besteht aber im „Praxismodul“ die Möglichkeit, sich einen Forschungsaufenthalt an einer wissenschaftlichen Einrichtung anerkennen zu lassen. Darüber hinaus werden auch Praktika in Berufsfeldern nachdrücklich empfohlen und vom Institut durch den Praktikumskoordinator oder durch die Praktikumskoordinatorin unterstützt, u.a. Redaktionspraktika im Medienschwerpunkt oder Feldstudien im ethnografischen Schwerpunkt.
Wie sind die Berufsaussichten?
Kultur wird zu einem immer bedeutsameren Faktor in vielen Berufsfeldern, kulturelle Kompetenz ist umso mehr gefragt. Die außergewöhnliche inhaltliche und methodische Breite der Kulturwissenschaftsstudiengänge bereitet gezielt auf die variablen Anforderungen der heutigen Arbeitswelt mit ihren vielfältigen Aufgaben vor. Der Blick über den nationalen Tellerrand hinaus eröffnet zudem Anschlussmöglichkeiten an internationale und transkulturelle Diskurse – und damit auch an teils neue Berufsfelder.
Der Studiengang ist wissenschafts- und forschungsorientiert und bereitet auf die weitere wissenschaftliche Qualifikation vor. Absolvent*innen, die keine akademische Laufbahn anstreben, können durch die konsequente Orientierung an aktuellen Forschungsdiskursen wissenschaftlich fundierte und differenzierte Kenntnisse über komplexe kulturelle Phänomene sowie eine durch Forschungspraxis erprobte vielfältige Methodenkompetenz erwerben, die sie für unterschiedlichste Aufgabengebiete und Arbeitgeber attraktiv macht.
Mögliche Einsatzgebiete für Absolvent*innen sind – je nach gewähltem Schwerpunkt – neben der Wissenschaft u.a. der Journalismus, das Kultur- und Bildungsmanagement, (international tätige) Wirtschaftsunternehmen (u.a. Unternehmenskommunikation, Interkulturelle Kommunikation), die Politik und Internationale Organisationen.
Wie sind die Zulassungsvoraussetzungen?
Voraussetzung für die Zulassung zum Master ist:
- Ein erfolgreich abgeschlossenes Bachelorstudium Kulturwissenschaft oder einen als gleichwertig anerkannten Abschluss mit mindestens der Note 2,5
- Kenntnis zweier Fremdsprachen (darunter Englisch), die i. d. R. durch das Abiturzeugnis nachzuweisen sind
- Ein Motivationsschreiben (ca. eine Din-A4-Seite), in dem der bisherige Studienverlauf kurz geschildert und deutlich gemacht wird, warum man sich für den Masterstudiengang in Koblenz bewirbt und in welchem Forschungsbereich man das Masterprojekt ansiedeln möchte.
Wo und wie bewerbe ich mich?
Bewerbung ausschließlich über unser Bewerbungsportal zum Wintersemester.
Bewerbungsfrist: Hier finden sich die Bewerbungsfristen.
Wie kann ich herausfinden, ob der Studiengang das Richtige für mich ist?
Die Universität Koblenz bietet Beratungen für Studieninteressierte an und ist auf regionalen Hochschulmessen sowie bei Informationsveranstaltungen für Studieninteressierte, z. B. beim Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit, vertreten. Auch beim jährlichen Uni-Erlebnistag am Campus Koblenz können sich Studieninteressierte und Schüler*innen über das Studienangebot informieren und persönlich mit Vertreter*innen der Universität in Kontakt treten.
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Die Universität Koblenz stellt sich vor
Die Universität Koblenz ist die jüngste Universität Deutschlands – und fußt gleichzeitig auf einer langen akademischen Tradition.
Inhaltlich dreht sich bei uns alles um die vier Profilbereiche Bildung, Informatik, Kultur & Vermittlung sowie Material & Umwelt. Sie geben auch wichtige Impulse für die Lehrkräftebildung, die an der Universität eine zentrale Rolle einnimmt. Eine fächerübergreifende Zusammenarbeit, kurze Wege auf dem Campus und eine enge Vernetzung mit der Region prägen den Universitätsalltag. Die besonders lebenswerte Stadt Koblenz und die schöne Lage der Universität nahe der Mosel schaffen ein perfektes Umfeld. Bei uns kennt man sich persönlich, bringt Dinge gemeinsam voran und kann große Pläne entwickeln. So entstehen gelebte Interdisziplinarität und kontinuierliche Innovationen in der Wissenschaft sowie ein qualitativ hochwertiges und breites Studienangebot, das du zur eigenen Profilbildung nutzen kannst.
Unser Motto heißt weiter:denken. Darin spiegeln sich unser Ansporn, Gewohntes und Bekanntes immer wieder zu hinterfragen, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Besonders wichtig sind uns Freiräume und Flexibilität. Damit du dich optimal entwickeln kannst.