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Anders reisen - die Studentenzeit nutzen

Die Studentenzeit ist eine Phase im Leben, die sich anbietet, um die Welt besser kennenzulernen. Reisen in den Semesterferien bildet und fördert die interkulturelle Kompetenz und das Verständnis für fremde Kulturen. So machen es auf jeden Fall unzählige Reiseführer glauben. Doch stimmt dieses Bild in Zeiten des weltweiten Massentourismus überhaupt noch? Hier ein paar Tipps, wie man besonders viel von Land und Leuten mitbekommt.

Bis ein bisschen Organisationsgeschick lässt sich die freie Zeit im Studium für zahlreiche Auszeiten nutzen. Das können Städtereisen und Kurzreisen etwa an einem verlängerten Wochenende, ausgedehnte Urlaube in den Semesterferien nach der Prüfungszeit oder gar Weltreisen (vor und nach dem Studium) sein.

Anders reisen bedeutet kostengünstig reisen

Doch da Studenten in der Regel knapp bei Kasse sind, funktioniert das nur, wenn das begrenzte Budget sinnvoll eingesetzt wird. Der größte Teil der Ausgaben ergibt sich normalerweise durch die Übernachtung. Wer hier sparen kann, kann seinen Urlaub leicht noch um ein paar Tage/Wochen ausdehnen. Eine Übernachtung in Hotels und Hostels ist bei weitem nicht die einzige Option der Unterkunft für studentische Reisende. Wer auf der Suche nach kostengünstigen oder gar kostenfreien Übernachtungsmöglichkeiten ist, wird weltweit fündig – mit folgenden Varianten ist der kulturelle Mehrwert immer inklusive.

1. Couchsurfing

Die Couchsurfing-Gemeinde ist eine globale Community von gleichgesinnten Leuten, die ihr Zuhause gern mit anderen Menschen teilen und sich gegenseitig Couch, Gästebett oder Boden zur Verfügung stellen. Das Portal existiert seit 10 Jahren und hat ungefähr 7 Millionen Mitglieder in 100.000 Städten. Abgesehen von der monetären Ersparnis – couchsurfing.org ist kostenlos – kannst Du viele nette Leute kennenlernen. Wer eine Couch oder ein Bett anzubieten hat, stellt sich im Internet mit einem Steckbrief vor. Und genauso machst Du es auch, wenn Du auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit bist. Durch die Profile siehst Du auch sofort, wo Du gerne schlafen möchtest und wo nicht. Mithilfe eines Bewertungssystems wird die Geschichte dann auch transparent. Übrigens auch wenn es kostenlos ist, freut sich jeder Gastgeber über ein nettes gekochtes Abendessen oder einen Kasten Bier. Der Besuch wird damit für beide Seite zu einem Win-win-Erlebnis und so soll es sein.

2. Wohnen in Privatunterkünften

Die komfortablere und luxuriösere Couchsurfing-Variante ist die Buchung von Privatunterkünften über Webseiten wie z.B. airbnb.com oder 9Flats.com. Du hast hier mehr Mitspracherecht, da Du für Dein Zimmer bezahlst. Die Kosten variieren aufgrund der Lage und der Ausstattung der Wohnung oder des Zimmers. Doch bei den 600.000 Schlafplätzen (z.B. AirBnB) sind alle Preiskategorien vertreten. Die Bilder und Beschreibungen können von allen Nutzern durchgelesen werden, buchen kann nur, wer sich ein Profil angelegt hat. Das Bezahlsystem ist auf Kreditkarte ausgelegt. Damit man weiß, was die Vorgänger von einer Unterkunft gehalten haben, gibt es auch hier ein offenes Bewertungssystem, das sich bewährt hat. Der Kontakt mit den Gastgebern ist in der Regel sehr freundlich. Oft sind diese auch daran interessiert, ihre Gäste mit guten Tipps zur Stadt oder zur Umgebung zu versorgen.

3. Wwoofing: Gratisbett und Verpflegung gegen Arbeit

Das Kontrastprogramm zur Kopfarbeit in den Lernphasen des Studiums ist körperliche Arbeit. Wer bereit ist, in seinem Urlaub mitanzupacken, kann leicht einen kostengünstigen Langzeitaufenthalt realisieren. Allerdings ist diese Option nichts für Personen, die im Urlaub ausschließlich entspannen wollen. Die Kontakte für den Arbeits-Urlaub finden Interessierte auf Seiten wie Wwoof.net oder Helpx.net. Von der Mitarbeit auf einem Bauernhof bis zu einem Einsatz in sozialen Projekten ist alles dabei. Die Gastgeber bieten Unterkunft und Essen und erwarten dafür einen gewissen stundenmäßig begrenzten Einsatz am Tag von ihren Gästen. Ja, genau Gästen. In den wenigsten Fällen ist nur ein Helfer vor Ort. Das bedeutet neben dem Gratisbett auch Kontakte zu Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern, die alle im selben Projekt mitarbeiten. Neben wertvollen Einblicken in den Alltag vor Ort sind damit viele neue Erfahrungen vorprogrammiert.

Studentenausweis nicht vergessen

Auch mit dem internationalen Studentenausweis können im Ausland Kosten gespart werden. Die International Student Identity Card (ISIC) gilt in ca. 110 Ländern weltweit – im Gegensatz zum nationalen Studentenausweis. Die Vergünstigungen gelten bei Übernachtungen, Restaurants und Eintrittskarten. Manchmal können Studenten Rabatte von bis zu 70 Prozent herausholen. Den "Internationalen Studentenausweis" (ISIC) erhaltet Ihr beim Studentenwerk oder direkt beim Reisedienst Deutscher Studentenschaften gegen Vorlage eines Passbilds, des Personalausweises und der gültigen Immatrikulationsbescheinigung. Gültig ist er maximal 16 Monate, von Anfang des Wintersemesters bis zum übernächsten Dezember. Die Kosten belaufen sich auf 12 EUR. Informationen gibt es im Internet >

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