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Bachelor und Master: Was ihr immer schon wissen wolltet!

Bachelor und Masterstudiengänge sind erst etwa 20 Jahre alt. Ihre Geburtsstunde war um die Jahrtausendwende in Bologna, als beschlossen wurde, die Studienabschlüsse in Europa zu vereinheitlichen.

Was sind Bachelor und Master Studiengänge?

Bachelor und Masterstudiengänge stufen die akademische Ausbildung, im Vergleich zu den alten Abschlüssen Diplom und Magister. Mit einem Bachelor erreichen Studierende nach 6-8 Semestern einen Abschluss, der den Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht. Nur wer sein Fachwissen noch ausbauen will, hängt einen Master an. Diese Strukturierung soll

  • die Studienzeiten verkürzt,
  • die Berufsqualifizierung verbessern und
  • die Mobilität der Studierenden fördern.

Mittels der Vergabe von Credit Points für erbrachte Studienleistungen können Veranstaltungen, die an einer anderen Uni belegt wurden, (auch im Ausland) müheloser anerkannt werden.

Wurden wirklich alle Studiengänge umgestellt?

Ja, die Umsetzung ist fast flächendeckend vollzogen worden. Im Moment wird allerdings immer noch diskutiert, welche Regelungen für den Abschluss Staatsexamen (z. B. in den Rechtswissenschaften, Medizin, Jura) in Frage kommen. Die Staatsexamensstudiengänge liegen nicht im Einflussbereich der Hochschulen. Lehramtsstudiengänge wurden in vielen Bundesländern bereits umstrukturiert.

Was ist mit der Aufteilung der Stundenpläne in Module gemeint?

Inhaltsnahe Lehrveranstaltungen werden in thematischen Modulen zusammengefasst. Eine straffere Organisation der Stundenpläne ist die Idee bei dieser Einteilung. Veranstaltungen sollen sich über maximal zwei Semester erstrecken und im Idealfall für mehrere Fachrichtungen offen stehen (in BWL wäre das z. B. ein Modul Marketing). Außerdem müssen die Hochschulen, die Qualifikationsziele der einzelnen Bereiche definieren, was den Studierenden bei der Planung ihres Studiums behilflich ist.

Was ist ein Diploma Supplement?

Man kann das Diploma Supplement als ergänzende Information zum Zeugnis bezeichnen. Es erklärt Zulassungsvoraussetzungen, präzisiert Schwerpunkte im Studium und gibt Informationen über absolvierte Praktika. Außerdem beschreibt es Art und Dauer der Abschlussarbeit. Dadurch werden Studienleistungen transparenter und jedes Studium bekommt ein eigenes Profil - trotz gleichlautender Titel.

Kann es mir passieren, dass ich mit einem "schlechten" Bachelor nicht zum Masterstudium zugelassen werde?

Ja, das kann passieren. Masterstudiengänge sind als weitere Qualifizierung für wissenschaftlich Begabte gedacht. Da in der Regel eine erneute Bewerbung anfällt, kann ein schlechter Bachelorabschluss das vorzeitige Aus für eine Unikarriere bedeuten. Allerdings setzen die Hochschulen die Zugangsmodalitäten für ihre Masterstudiengänge selbst fest. Für den Fall, dass ein bestimmter Beruf, wie z. B. Lehrer, erst durch den weiterführenden Abschluss ausgeübt werden kann, existieren oftmals spezielle Regelungen. Bei Unklarheiten weiß die Studienberatung der jeweiligen Hochschule am besten Bescheid.
Wie finde ich den richtigen Master?

Kann ich mit einem Bachelor von der FH einen Master an der Uni belegen?

Theoretisch ist diese Kombination möglich und es funktioniert auch regelmäßig in der Praxis. Dennoch gilt auch auch hier, dass die Hochschulen die Auswahl der Studierenden selbst regeln. Ein erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss ist die Grundvoraussetzung für einen Masterstudiengang. Welche weiteren Anforderungen die jeweilige Universität an ihre Bewerber hat, hängt vom Profil der Hochschule ab.

Ich habe gesehen, dass für viele Master sehr hohe Studiengebühren anfallen? Warum?

Wenn es sich einen weiterbildenden Master handelt, kann die Hochschule - im Gegensatz zu einem konsekutiven Master - kostendeckend Gebühren erheben. Ein Weiterbildungs-Master richtet sich in erster Linie an Berufstätige, die ihr Wissen ergänzen wollen.

Wie viele Bachelor/Master-Studiengänge gibt es eigentlich schon?

Mittlerweile führen über 90 Prozent der Studienangebote an deutschen Hochschulen zu den Abschlüssen Bachelor und Master. Die Diskussion um die rechtswissenschaftlichen, die medizinischen und die Lehramts-Staatsexamensstudiengänge dauert aber immer noch an.

Liste der Bachelor Studiengänge >

Liste der Master Studiengänge >

Nimmt der Arbeitsmarkt die neuen Abschlüsse an?

Diese Frage ist hinfällig, da die Entwicklungen in der Hochschullandschaft nicht mehr rückgängig gemacht werden können, bleibt der Wirtschaft gar nichts anderes mehr übrig, als die neuen Abschlüsse zu akzeptieren. Es bewerben sich auf neu ausgeschriebene Stellen hauptsächlich Bachelor und Master-Absolventen.

Warum wurde die Einführung so heftig diskutiert?

Mit einer rein formalen Umbenennung war es bei der Reform nicht getan. Kritiker befürchteten, dass viele Hochschule die inhaltliche Optimierung, die der wichtigste Teil der Bildungsreform ist, nicht in den Mittelpunkt stellen. Studiengänge einfach zu verkürzen und mit neuen Abschlüssen zu versehen, war nicht im Sinne der "Erfinder".

Was bedeutet Akkreditierung?

Um die Qualitätssicherung angesichts der Umstrukturierung und Neueinführung von Studiengängen zu gewährleisten, hat die Kultusministerkonferenz zusammen mit der Hochschulrektorenkonferenz beschlossen, die neu eingerichteten Studiengänge mit einem Gütesiegel auszuzeichnen. Mit dieser Arbeit wurden externe Agenturen beauftragt, die eine ähnliche Funktion wie der TÜV in der Beurteilung von Autos ausüben. Untersucht werden die Studiengänge hinsichtlich ihrer inhaltlichen Ausgestaltung und Berufsqualifizierung.

Wichtige Akkreditierungsagenturen sind:

AQAS - Für Studiengänge aller Fachrichtungen
AQUIN - Für Studiengänge aller Fachrichtungen
ZEvA - Für Studiengänge aller Fachrichtungen
FIBAA - Wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge
ASIIN - Für Studiengänge der Ingenieurswissenschaften und der Informatik
AHPGS - Für Studiengänge der Gesundheits- und Sozialberufe

Habe ich mit einem Master von der FH den Zugang zum Höheren Dienst?

Ja, das ist möglich. Wenn ein Einstieg in eine höhere Laufbahn im öffentlichen Dienst vorgesehen ist, dann wird die Fachhochschule darauf hinweisen.

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